Oct
23
Der Produkttest
Ich hatte die Chance erhalten bei einem Produkttest von Saal Digital mitzuwirken. Hierbei sollten wir ein Fotobuch beurteilen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Saal Digital das Ihr Euch mit dem Feedback Eurer Kunden intensiv beschäftigt. Ich habe mir also die Zeit genommen und für das Fotobuch, Bilder meiner Lieblingsurlaube zusammengestellt. In meiner Vorstellung sollte ein Bildband entstehen wie man ihn auch im Geschäft kaufen würde, mit wunderschönen Bildern sowie ein paar Texten zum jeweiligen Ziel. Ich habe mich für ein Fotobuch in A3 im Landscape Format entschieden. Das Layouten wollte ich bewusst mit der Saal Software machen und nicht in Illustrator oder Photoshop. Da ich mit der Saal Software bisher nur Abzüge bestellt habe kann man mich also in dieser Hinsicht als Laie bezeichnen.
Die Software
Relativ zügig hatte ich mich durch die Produktauswahl in den Editor vorangeklickt. Im Editor angekommen musste ich mich erstmal orientieren. Das Userinterfacekonzept ist schon anders als man es von üblicher Bürosoftware gewohnt ist. Ich hatte vor ein sehr cleanes Design, mit weissem oder anthrazitem Hintergrund zu verwenden und die Bilder im Vollseiten, Passepartout, Panorama oder 3/4 Panorama zu setzen. Jede Kapitelseite sollte im 3/4 Panorama + Text gestaltet werden. Ich gebe dem Layout mal den Namen Fine Art Layouts damit ihr wisst von was ich rede. Es sollte auf keinen Fall eines dieser typischen Fotobücher werden, bei dem auf jeder Seite mindestens 5 Fotos um Aufmerksamkeit boulen. Daher hatte ich mich auch dazu entschieden keine der vorgefertigten Designs zu verwenden. Entweder sind sie zu kitschig oder trotzdem zu weit von meiner Vorstellung entfernt.
Eine stille Hoffnung hatte ich allerdings trotzdem das ein paar Layouts vorhanden wären, wie ich sie mir vorstellte. Fehlanzeige ich musste mir leider alle Layouts selbst basteln, was erstmal einige Zeit in Anspruch nahm. Vor allem würde ich mir einige Standardformen zum Designen wünschen wie Striche, Rechtecke, Dreiecke, Kreise und Polygone. Einen Strich kann man sich zwar bauen in dem man einen Bildplatzhalter nimmt diesen mit schwarzer Hintergrundfarbe füllt und ihn dann ganz dünn schiebt, das ist doch aber nicht im Sinne des Erfinders.
Nachdem ich die Layouts gesetzt hatte konnte es dann losgehen die Bilder zu arrangieren. Das ging flott von der Hand und machte echt Spaß.
Sollte ich mich einfach nur doof angestellt haben und die Standardformen gibt es doch, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Das Buch
Das Fotobuch an sich brauchte nur wenige Tage zur Produktion. Hier bleibt sich Saal treu, die Liefergeschwindigkeit ist top! Für mein Empfinden lässt sich am fertigen Produkt jedoch noch etwas verbessern.
Ich hätte gerne ein schwarzes Cover in matt gehabt, die Software weist einen jedoch sofort darauf hin das dunkle Cover für matte Oberflächen nicht geeignet sind. Ich vermute das man vom Öffnen und Schließen die Knickfalten sehen wird, aber das ist nur eine Vermutung.
Ich habe mich also auf ein weisses Cover umentschieden. Das Hardcover sieht rein und gut aus und ist sauber bespannt. Beim Betrachten des ersten Bildes, auf der Innenseite des Covers fällt einem jedoch direkt der erste Mangel auf. Hier sieht man direkt die darunterliegenden Enden der Coverbespannung als drei Erhebungen bzw. Falze. Das zerstört für mich leider direkt das Erlebnis des ersten Bildes, schade. Gleiches gilt natürlich ebenso für das letzte Bild im Buch. Wenn dies technisch definitiv nicht behebbar ist, würde ich mir hier ebenfalls eine Nachricht im Editor wünschen der mich darauf hinweist. Dann hätte ich diese Seiten vllt. freigelassen.
Die einzelnen Seiten sind von der Haptik und Qualität gut. Technisch werden wohl jeweils zwei Bilder rückwärtig miteinander verklebt und ergeben somit eine Seite beidseitig mit Aufdruck. Hieraus leitet sich jedoch in meinem Buch gleich das nächste Problem ab. Einige meiner Seiten haben beim Verkleben wohl Blasen geschlagen und sind somit ebenfalls nicht so schön anzusehen. Das ordne ich hier als Qualitätsfehler ein und wundere mich ein wenig, dass dies bei der Nachkontrolle nicht aufgefallen ist, wenn schonmal jemand das größte Buch in höchster Preisliga der Produktpalette bestellt. Immerhin kostet das Buch fast 120€. Ich habe das Buch jedoch jetzt einige Tage unter anderen Büchern liegen gehabt, dabei haben sich die Blasen wohl rausgedrückt. Somit ist das Buch jetzt zumindest Blasenfrei.
Weiterhin findet sich im Buch ein Barcode der wohl zur Identifikation während des Produktionsprozesses dient. Man mag mich pedantisch nennen, mich stört er aber und es gibt auch mittlerweile Anbieter die auf den Barcode im Produktionsprozess verzichten können.
Das Buchformat habe ich mit A3 bewusst gewählt da ich einfach mal einen Eindruck bekommen wollte. Gelernt habe ich daraus das ich mir persönlich ein A3 Fotobuch nicht mehr bestellen würde. Es ist einfach zu groß. Man weiß nicht so recht wo man es hinstellen soll und wenn man am Tisch vor dem aufgeklappten Buch sitzt, ist es zwar sehr imposant, aber dennoch ein bisschen wie im Kino in der ersten Reihe.
Wofür ich ebenfalls beim Designen des Buches kein Gefühl recht bekam, war die Schriftgröße. Am Monitor sah alles sehr edel und eben FineArt aus. Wenn es in A3 vor einem liegt, wirkt es dann doch eher wie eine Schriftgröße die man auch ohne Brille gut lesen kann und wirkt ein wenig plump. Dafür kann natürlich Saal rein gar nichts.
Das Fazit
Wenn man von den qualitativen Problemchen absieht die aus meiner Sicht alle über die Endkontrolle aussteuerbar sind, erhält man für sein Geld ein durchaus qualitativ gutes Fotobuch. Die Printqualität ist Saal typisch sehr gut. Das Buch gehört insgesamt sicherlich zu den besseren Fotobüchern am Markt. Meine Alltags- und Kundenfotobücher würde ich jederzeit wieder bei Saal bestellen.
Ich habe zwar noch nicht die Zeit gefunden mich mit Saal bezüglich der Problemchen in Verbindung zu setzen, aber ich kenne Saal als sehr kulanten Partner und würde mir hier auch keine Gedanken machen, dass die Mängel nicht zur Kundenzufriedenheit ausgeregelt werden würden.