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2012Krankheit, menschlich, ärgerlich. Was soll ich sagen – wir wurden “versetzt”. Der Termin war von langer Hand geplant, aber leider fiel uns krankheitsbedingt das Model aus. Shit happens. Wir haben die Model-Kartei auf den Kopf gestellt, aber dieser Freitag war verhext. Um so ärgerlicher es war das letzte geplante Shooting in diesem Jahr. Hoffentlich schlägt das Pech nicht auch auf’s nächste Jahr durch.
Was also tun? Was Männer eben so tun. Den Baumarkt überfallen und irgendwas vor der Kamera improvisieren. Wir kamen also aus dem Baumarkt (ich weiß gar nicht ob es Hornhaus oder Baubach war?!?!) mit Farben & Abflussrohren (selbstverständlich auch mit weiterem Kram den Männer kaufen aber nicht brauchen). Dies sollte in unseren kühnsten Träumen eine Maschine wissenschaftlicher Güte werden, mit der man kontrolliert, Farbe auf eine Oberfläche nach Wahl fließen lassen könnte.
Im Studio wurde dieses Wunderwerk der Ingenieurskunst sofort fachmännisch bearbeitet – wir bohrten also drei Löcher in das Abflussrohr. Ein raffinierter Ventilmechanismus in Form eines Tesastreifens sollte dann die Löcher öffnen und die Farben heraus fließen lassen. Als edler Untergrund fungierten unsere Schiefer Kacheln die noch aus einem anderen Shooting im Keller standen.
Die ersten Versuche mit unserer Farbtropfenfließgeschwindigkeitsventilregulationsgerät verliefen minder erfolgreich. Wir entschieden uns kurzer Hand, bevor wir unsere ganze Farbe für Tests verschwendet hätten, die Konstruktion einem Refactoring zu unterziehen. Wir klebten also alle Farbtöpfe an ein Kantholz und drehten sie somit gleichzeitig um. Es wurde nichts getropft oder geregelt – es war einfach nur Schicksal. Wenigstens jenes Schicksal meinte es ganz gut mit uns und es kamen folgende Bilder heraus.
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